HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Quanteln und quiviven."


Kontext: "Quanteln und quiviven."



Anleitung zum Schritt: Widerstand gegen die Information und die Informierung, Widerstand im Informierungsprozess.

Nur in Zeiten von Notlagen oder bei ungelösten Problemen besteht ein erhöhtes Interesse an Informationen, das dann meistens sehr spezifisch ist. Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass per se ein Interesse an Informationen bestände. Das Gegenteil trifft eher zu: Jede Information stellt eine Irritation oder gar eine Gefährdung für das Bestehende dar. In jedem Fall verändert jede Information das Bestehende. Und dagegen wehrt es sich, indem es Widerstand leistet.

Die Möglichkeiten zum Widerstand sind immer größer als die Möglichkeiten, ihn überwinden zu können, wenn er denn auftritt. Widerstand löst die Gewalt(en) aus, um ihn zu brechen, wenn er nicht überwunden werden kann.

Der meiste Widerstand wird nicht bemerkt, wenn er ausgeübt wird: Er läuft in "geordneten Bahnen" ab. Widerstand schützt vor leichtfertigen, zufälligen und unerwünschten Veränderungen.

Widerstand kann aktiv oder passiv erfolgen. Aktiver Widerstand ist häufig auch mit mitunter hohen emotionellen Ladungen verbunden, wie z.B. Angst, Wut, Trauer, Zorn, Freude, Begeisterung und kann sich bis zur aggressiven Agitation steigern; in Extremfällen bis zur völligen Erschöpfung und Selbstzerstörung. Passiver Widerstand wird häufig durch Strukturen ermöglicht und gesichert sowie durch entsprechendes Verhalten und Legitimationen. Das kann von Nichtstun bis zur aggressiven Handlungen reichen, die häufig dann gegen sich selbst gerichtet sind.

Der Widerstand kann sich zeigen z.B.

  1. bei den Informierenden selbst,
  2. bei der Formierung der Information,
  3. im Informierungsprozess,
  4. bei den zu Informierenden.

Häufige Formen des Widerstandes sind z.B.

  1. Mängel der Information selbst,
  2. Fehleinschätzungen,
  3. Abwehr,
  4. struktureller Widerstand,
  5. Abwertungen,
  6. Barrieren,
  7. technischer Widerstand,
  8. Unvermögen,
  9. persönlicher Widerstand,
  10. Sog,
  11. Störungen,
  12. höhere Gewalt.

Der Widerstand kann umgangen, überwunden, gebrochen oder auch genutzt werden. Widerstand ist immer ein Beleg dafür, dass die Information "angekommen" ist.

Der Widerstandprozess ist ein wesentlicher Teil des Informierungsprozesses. Der Prozess des Widerstandes bestärkt und verstärkt die Wirkungen der Information: Er besetzt die Information mit (sozialer) Energie. Das Informierungsziel kann durch den Widerstandsprozess schneller, langsamer, nur über Umwege oder auch nicht (mehr) erreicht werden.

Simulationen von Widerstandsprozessen in Quiviv:

In Quiviv werden folgende Komponenten des Widerstandsprozesses simuliert:

  1. Widerstand bei den Informierenden,
  2. Widerstand bei den zu Informierenden,
  3. Ursachen des Widerstandes,
  4. Erscheinungsformen des Widerstandes,
  5. Dynamik des Widerstandes,
  6. Bewertung des Widerstandes,
  7. Umgang mit dem Widerstand,
  8. Ergebnisse des Widerstandsprozesses.

Es werden für jede Komponente Wahrscheinlichkeiten angezeigt. Sie machen darauf aufmerksam, dass es immer noch weitere Aspekte gibt, die weder beobachtet noch erkannt und schon gar nicht gestaltet werden können.

Die Anzahl der Alternativen, aus welchen jeweils zufällig ausgewählt wird bzw. wurde, wird ebenfalls bei allen Komponenten angezeigt.

Die Beispiele lassen viele Millionen Kombinationen zu. Es sollte mit etwas Übung gelingen, wesentliche wiederkehrende Muster im Umgang mit Widerstand im Informierungsprozess zu erkennen und künftig besser zu gestalten und zu nutzen.

Mahnungen und Hinweise:

Die Auseinandersetzungen mit dem Widerstand und den Widerstandsprozessen zeigen auf, dass digitale Daten erst dann zu einer Information werden können, wenn sie innerhalb eines sozialen Prozesses verwendet werden (können).

Die bearbeitende Person wird zu Übungen mit verschiedenen Informierungsprozessen und zur vielfachen Gestaltung der Information angeregt. Die dadurch ausgelösten Erkenntnisse können das weitere Informierungsverhalten nachhaltig beeinflussen.

Die Daten, die in Widerstandsprozessen anfallen, sind kaum digitalisierbar - und wenn, erst im Nachhinein und nur aus einer Perspektive. Diese Grenzen und Begrenzungen wurden in Quiviv konsequent beachtet, auch wenn die millionenfachen Alternativen vermuten lassen könnten, sie seien aufgehoben worden.